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Aus Dunkelheit ins tiefste Loch
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"Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist." (Kurt Tucholsky)
Aus Dunkelheit ins tiefste Loch
Dem Blick zu viel zu glatt gewesen:
Zu groß die Ordnung! ein inner Schrei.
Nur am Chaos kann die Welt genesen,
Von jetzt an fort die Frömmelei!
Hinein, wo düst’re Wogen wabern.
Er läßt sich nun nicht mehr belabern!
Zu meiden gilt’s der Kanzeln Töne!
Keine Pflege der Behutsamkeit.
Man selbst sich nun zum Maßstab kröne:
Die neue Form der Bescheidenheit.
Vorbei das tumbe, hörig Lauschen:
Zeit, alte Fahnen auszutauschen.
Wenn sie mit Worten dich bescheißen,
Mit Versprechungen uns bombardieren,
Gilt’s falsche Seiten herauszureißen
Und ihre Lügen schnell radieren.
Keine Wahl zum folgsam Untertan!
Nie ein Ohr dem eitlen Wortgalan!
Aus Dunkelheit sie meist geschritten,
Den Zaun durchlöchert für sich allein,
Empor gewählt aus Volkes Mitten
Als könnten die trüben kein Wässerlein.
Mancher Gestus gleicht dem Verwesen:
Doch sie dünken sich auserlesen.
Im Friedhof schürft der Totengräber,
Sein Schatten fällt in ein tiefstes Loch:
Der alte Euphemismen-Geber
Hackt schnellen Rhythmus: Höllgepoch!
Jetzt, da alt, jammert um Verzeihen,
Sucht vergebens, sich zu befreien.
Und seht ihr sie schreiten in bunten Kleidern:
Dahinter doch nur der alte Sack!
Sie lassen sich gerne Verkleidung schneidern:
Darunter jedoch das alte Pack!
Schon immer war’s das gleiche Joch:
Aus Dunkelheit ins tiefste Loch.
Fagusarua
Rückblicke
Löcher tief, die Knochen eingebrochen:
Kein Klangraum mehr für lautes Pochen.
Die Würmer längst davon gekrochen,
Selbst von Hunden ungerochen:
Das, was einst war, nur mehr zerbrochen!
Fagusarua
Kühner als das Unbekannte zu erforschen,
kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.
Alexander Freiherr von Humboldt
Holzauge, sei wachsam ... (nach: Kurt Gillhuber)
... demnächst hier noch mehr "geschwärzte" poesie ...
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